Whale-Watching-Trend – kritisch oder in Ordnung?

Wie bereits in vielen unserer Artikel zutage getreten ist, hält Kanada nichts zurück, wenn es um Natur geht: Seen, Berge, Gletscher, Nordlichter, Meer, Wälder und vieles mehr. Wir als Besucher wollen selbstverständlich alles sehen, alles mitbekommen, alles erleben. Unsere Neugier kennt keine Grenzen, wenn wir ein neues Land entdecken – die Lust auf das Unbekannte ist schließlich genau das, was uns zum Reisen treibt. Und das ist auch gut so.

Was jedoch nicht immer und ohne Diskussion gut und gerechtfertigt ist, ist eine Neugier ganz ohne Grenzen und ohne Verantwortungsbewusstsein für die Natur, deren Gäste wir sind. Wo also muss man die Grenzen ziehen? 

Ein Beispiel hierfür ist ein Touristentrend, der unter Anderem in Kanada sehr beliebt ist: das Whale Watching. In Kanada gibt es tausende Kilometer Küste, mit einer Artenvielfalt, wie wir sie hier nicht gewohnt sind. Da ist es ein nachvollziehbares Verlangen, auf Entdeckungstour gehen zu wollen, denn vor eigenen Augen riesige und majestätische Wale zu sehen, kann zu einem unvergesslichen und einzigartigen Erlebnis werden. 

Doch wie kann man sicher sein, mit einer solchen Whale-Watching-Tour die Tiere nicht zu bedrängen oder zu belästigen? Der verursachte Lärm durch die Boote kann Ruhephasen unterbrechen und gesundheitsschädlichen Stress auslösen, Kommunikation und soziale Interaktion stören, zur Orientierungslosigkeit führen oder gar Tiere schwer verletzen, wenn nicht genug Abstand gehalten wird und es zu Kollisionen kommt.

Wenn man jedoch auf einige Kriterien achtet, können solche Konsequenzen vermieden oder zumindest vermindert werden, und man sollte Wert darauf legen, nicht die falschen Anbieter zu wählen. PETA Deutschland listet einige Aspekte, die hierbei wichtig sind:
Eine Garantie oder “sehr hohe Wahrscheinlichkeit” für die Sichtung, jagdartiges Verfolgen der Tiere, Bedrängen und Nicht-Einhalten eines Mindestabstands oder das Angebot von Schwimmen mit Delfinen können eindeutige Red Flags sein. Punkte, die hingegen einen besseren Anbieter ausmachen, sind eine Begrenzung von Anzahl, Dauer und Umfang der Touren, ausgebildetes Fachpersonal, Einsatz von geräuschreduzierten Fahrzeugen, Ausschalten des Motors in der Nähe der Tiere, und gegebenenfalls sogar eine Sensibilisierung und Information im Rahmen der Tour, die über Wale und ihren Lebensraum Auskunft geben. 

Eine respektvolle Methode, die vermeidet, in den Lebensraum der Wale einzudringen, ist das Land-based Watching. Wie immer gilt: Es ist gut und wichtig, der Welt um uns herum mit Neugier und offenen Augen zu begegnen, doch in den Lebensraum anderer Arten einzudringen und das Gleichgewicht auseinanderzubringen ist eine Grenzüberschreitung. Abenteuerlicher Tourismus ist auch verantwortungsvoll möglich.

Diese Austauschorganisationen freuen sich auf dich!


Keine Beiträge gefunden.

Kataloge anfordern

Du möchtest etwas Handfestes? Bestell dir die Kataloge und Broschüren der Austauschorganisationen zu dir nach Hause - per Post oder per Mail!

Broschüren anfordern
Highschooljahr Kanada