Die Weltnaturschutzkonferenz, auch unter dem Kürzel CBD COP15 bekannt, findet nach mehreren Verschiebungen vom 07. bis zum 19. Dezember 2022 in Montréal statt. Ursprünglich sollte sie in China abgehalten werden, wurde dann aber aufgrund der Corona-Pandemie mehrfach verschoben.
Nun jedoch ist es so weit und zur Convention on Biological Diversity (dt. Übereinkommen über die biologische Vielfalt) – Conference of the Parties treffen sich zum 15. Mal die Vertragspartner des Klimapakts. Dazu gehören die Regierungsvertreter von insgesamt 196 Staaten. Konkretes Ziel ist eine 30×30-Schutzvereinbarung, die die Staaten dazu verpflichtet, mindestens 30% der Landesfläche – Land und Meer – bis 2030 unter Schutz zu stellen. Damit steht dieses Mal vor Allem der Schutz der zunehmend bedrohten Biodiversität im Vordergrund, die auch aus ökonomischer Perspektive eine wichtige Lebensgrundlage für uns Menschen darstellt: Angaben des Weltwirtschaftsforums zufolge hängt rund die Hälfte des globalen BIP von den Leistungen der Natur ab. Die Natur und ihre Vielfalt, die Verschiedenheit ihrer Flora und Fauna, bilden unter Anderem eine Grundlage für die Landwirtschaft, Lebens- und Arzneimittel und stellen natürliche CO2-Speicher dar.
Wissenschaftler fordern von den Regierungsvertretern der COP15, dass eine verbindliche Vereinbarung getroffen werde anstelle einer bloßen lockeren Zielsetzung. Eine greifbare Maßnahme wie beispielsweise die Bepreisung von CO2 steht für den Erhalt der Biodiversität und das Aufhalten des Artensterbens noch nicht fest.
Die bisherigen Pläne zum Klimaschutz konnten den Arten- und Lebensraumverlust nicht verhindern, und die gesteckten Ziele wurden nicht erreicht. Deshalb liegt nun die Hoffnung auf der COP15 und dem Erarbeiten eines verbindlichen Abkommens, das die Entwicklung bis 2030 noch ins Positive wenden könnte – oder, realistischer betrachtet, den Negativtrend verlangsamen.
